Psychomotorik

 

Psychomotorik

  • ist ein pädagogisches Bewegungsangebot
  • bietet Bewegungserlebnisse ohne Leistungsvergleich
  • dient der Prävention
  • dient der Rehabilitation

Im Mittelpunkt steht nicht nur, wie die Kinder sich bewegen, sondern auch, was sie bewegt und wie sie in ihrer Lebensgestaltung immer bewegter und beweglicher werden können.

Welche Kinder können an der Psychomotorik teilnehmen?

Kinder sind verschieden.

  • Einige Kinder sind eher schüchtern, trauen sich wenig zu oder ziehen sich in sich selbst zurück.
  • Andere wiederum sind wild und ungestüm oder können sich nur schwer in eine Gruppe einordnen.
  • Es gibt laute und leise Kinder.
  • Manche Kinder stolpern oft oder sind ungeschickt in ihren Bewegungen.
  • Andere sind zappelig oder können sich nur schwer konzentrieren.

Bewegung und Wahrnehmung sind wichtige Bausteine für die gesunde Entwicklung des Kindes.

In der Psychomotorik fördern wir Kinder von etwa 4 bis 10 Jahren durch gezielte Bewegungsangebote in kleinen Gruppen.

Hier erleben sie Freude an der Bewegung ohne Leistungsdruck. Es gibt kein Richtig und kein Falsch, denn jedes Kind ist anders.
 

Förderschwerpunkte der Psychomotorik

Über erlebnisorientierte Bewegungsangebote

  • kann ihr Kind eigene Erfahrungen mit verschiedenen Materialien sammeln, Eigenschaften von Gegenständen erkennen und darauf reagieren
  • kann ihr Kind Erfahrungen mit seinem Körper machen, eigene Fähigkeiten einschätzen, Stärken erkennen, Grenzen erfahren, sein Selbstwertgefühl stärken  
  • erhält ihr Kind die Möglichkeit, positive Gruppenerfahrungen zu erleben. Toleranz, Rücksichtnahme, soziale Sensibilität, Kooperation, Frustrationstoleranz, Konfliktfähigkeit werden gefördert.

Das Wichtigste dabei ist, dass ihr Kind selbst entscheidet, wann es was tun möchte. Es gibt keinen Leistungsdruck und keinen Leistungsvergleich! Unserer Erfahrung nach ist diese Psychomotorikstunde häufig eine der wenigen Stunden in der Woche, in der die Kinder selbst über ihr Tun und Lassen entscheiden können. Trotzdem gibt es klare Regeln, an die sich alle halten.

Inhalte

In unsere Stundenplanung fließen Förderschwerpunkte ein, z.B. kann ein Schwerpunkt die Förderung des Gleichgewichtes sein, dann beinhaltet die Stunde Möglichkeiten für die Kinder sich entsprechend zu bewegen. Evtl. steht auch das soziale Verhalten als Förderschwerpunkt an, dann gibt es  Möglichkeiten, gemeinsam etwas aus den bereitgestellten Materialien zu bauen.

Jede Stunde hat ein eigenes Thema, z.B. Tiere füttern, Besuch auf einem anderen Planeten, Stuntman-Show - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


 

Eine kleine Bildergalerie:

Bergsteiger, Autos mit speziellem Antrieb, Parkgarage, Waschanlage, Schwungtuchrakete, Entspannung, Reflexion

 

Eine Beispielstunde:

 

Astronauten

 

Förderschwerpunkt: Steuerung der eigenen Bewegung, Materialkompetenz

 

Wir treffen uns im Kreis zur Begrüßung.

 

Anfang:

Wir machen die Rakete startklar. (Ein Schwungtuch ist die Rakete. Einige Spiele mit dem Schwungtuch folgen, um sich mit ihm vertraut zu machen.)

Förderung beim Anfangsspiel: Materialerfahrung (Wie verhält sich das Schwungtuch, was passiert mit mir, wenn ich darauf Karussell fahre?), aerobe Ausdauer

 

Erfahrungsphase:

Wir reisen mit dem Schwungtuch ins All. Dazu schwingen wir es mehrmals hoch, auf ein Kommando ziehen wir es hinter unserem Rücken runter und setzen uns darauf.

Dann kommt das Startkommando: Knall, knall, knall, wir fliegen jetzt ins All.

Im All angekommen, können wir 4 Planeten besuchen,

  • einen Planeten, auf dem man klettern kann (Aufbau einer kleinen Bewegungslandschaft mit Auf- und Abgängen),
  • einen Planeten, auf dem die Bewohnen hüpfen und springen (Mini-Tramp, Weichboden, Sprungbrett, Matten...),
  • einen Planeten, auf dem die Bewohner etwas transportieren (Kleinmaterial wie Bälle, Tücher, Sandsäckchen über Bänke, Kästen etc. transportieren),
  • einen Planeten, auf dem eine Verwüstung stattgefunden hat und der wieder aufgebaut werden muss (Turngeräte und Kleinmaterialien zum selbst bauen stehen den Kindern zur Verfügung).

Förderung in der Erfahrungsphase: Je nach Planet: Gleichgewicht, Steuerung der eigenen Bewegung, Materialerfahrung, soziales Verhalten. Jedes Kind sucht sich selbst die Planeten aus, die es besuchen will. Manche Kinder probieren alles aus, manche Kinder bleiben die ganze Zeit auf einem Planeten.

Schluss:
Rückreise mit der Rakete s.o.: Knall, knall, aus, wir fliegen jetzt nach Haus.


Förderung am Schluss:Die Kinder kommen zur Ruhe, evtl. kann die Reflexion in der Rakete stattfinden.
 

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© Marion Kothe